Mittwoch, 29. Juni 2011

Entdeckungen 2punkt11




Ein Sprung über den großen Teich ist ja heutzutage (fast) für jederfrau leistbar. Darum erwartet man sich eine zivilisierte Welt, ohne große Überraschungen. Alle noch so kleinen Attraktionen sollten in den Reiseführern dieser Erde bereits verewigt sein und man selbst nur mehr am Fließband dieser Sehenswürdigkeiten stehen. Schlimm, oder?

Entdeckungen 2punkt11

Nachdem Hernán Cortez und Francisco Pizarro schon lang unter der Erde weilen und Entdeckungen höchstens noch im Weltall möglich sind. Setzt man als moderner Tourist auf die kleinen Freuden des Alltags: Vielleicht da ein Cupcake schmecken, dort eine Wandmalerei erhaschen oder gar eine Ausstellung zu erwischen, die noch nicht von den Medien niedergeprügelt wurde, auf den Blogs auf und ab hüpft oder zu x-beliebigen Top 10 irgendwelcher Hitparaden zählt.

Quel surprise

Doch dann ist es passiert. Natürlich war der schlechte Reiseführer schuld. (Und obwohl ich großer Fan der Lonely Planet Reihe bin, muss ich sagen: die Ausgabe Washington State ist lame!) Zusätzlich hat uns noch die ungewöhnliche Kombination aus Abenteuerlust, wir-fahren-ins-Blaue und "Hello Nature" förmlich überfallen, sodass wir -als wir North Bend verließen- Richtung Staatinneres fuhren und nicht -wie es unsere Reiseroute diktierte gen Olympic National Park.

Es war eine richtige Entdeckung 2punkt11: Das Navi zeigte neben der Straße blau. Wir glaubten unseren Augen nicht, denn diese sahen anstatt Fluten nur Wald. Auto abstellen und einen elendslangen schneebedeckten Weg später erhaschten wir den Blick auf einen See, der Bilderbüchern alle Ehre machen würde. Wie er heißt? Das wissen wir nicht, denn er stand ja nicht im Reiseführer und W-Lan hatten die dort komischerweise auch nicht. Allerdings könnte er getrost die Rolle des Spiegels in Schneewittchen spielen.


"Spieglein Spieglein an der Wand...wer ist der schönste See im ganzen Land?"


Mittwoch, 22. Juni 2011

USA VS. CANADA




Dass kana da in Kanada wissen wir spätestens seit wir den Flughafen der Vancouveresen betraten. Niemand. Ausgeflogen. Ausgestorben. Ausgezogen. Das kann es ja nicht sein. Und irgendwie wurden unsere Vorurteile wieder geschärft. Großes Land. Keiner da. Kanada.

Der große Unterschied?



Im Flieger der British Airways, eingequetscht wie Sardinen in ihrer Büchse sankteten wir neun Stunden am Stück mit seichter Unterhaltung aus der Röhre und einer fetten Portion Vorfreude. Mittlere Reihe, mittlere Sitze-ziemliche Arschpartie. Glücklicherweise wurden wir von Halbfossilien umringt, die die Hälfte der Zeit damit zubrachten, laute Schnarchrufe in die stickige Fliegerluft zu rufen.

Die andere Hälfte war allerdings umso spannender, denn: Mein Nachbar, nennen wir ihn Mike, hat sofort erkannt, dass wir zwei junge Mädels auf Abenteuersuche überm Teich sind und wollte sich natürlich gleich als hilfsbereiter Kanadier anbieten. So quatschten wir über dies und jenes und kamen schließlich zum Match des Jahrhunderts: USA vs. CANADA.

Im Eishockey haben zwar kürzlich die Bruins, den Vancouver Canucks gezeigt, wo der Bartl den Puck holt, allerdings muss das nicht bedeuten, dass sich die Kanadier geschlagen geben. "There is a big difference", sagte mir Mike ins Ohr. Und schon wusste ich, was mein Ziel für diese Reise sein würde: Den Unterschied zu suchen! Auch wenn ich dafür eine Lupe brauchen würde.

Die Suche

Ich brauchte eine Lupe und zwar eine mit megagroßem Vergrößerungsglas. Irgendwie wollten mir die Unterschiede partout nicht auffallen. Mike wollte keinesfalls mit einem Amerikaner verwechselt werden, das wäre das Schlimmste, beteuerte er. Das respektierte ich und kam für mich zum Schluss: Da muss man doch im täglichen Leben einen Unterschied spüren! Von Gesundheitssystem, Politik und Ähnlichem wusste ich natürlich. Allerdings wollte ich im täglichen Leben ein paar Eckpunkte finden die sich grundlegend unterscheiden. Somit präsentiere ich dir hier und jetzt mein Ergebnis: