Dienstag, 27. November 2012

Wir sehen uns vor 100 Jahren


Ich hätte nie gedacht, dass sowas wieder passieren würde - nicht mir! Nicht mehr! Und doch ist es geschehn. Einer Kritik in der Kleinen Zeitung folgend (seit wann mache ich das?) vertiefe ich mich an einem gruseligen Herbstsonntag in eine neue Serie. Sie heißt "Downton Abbey" und hat fortan mein Leben bestimmt. Diese 40-60 Minuten muss ich einfach jeden Tag zusammenkratzen, egal, ob es in der Mittagspause oder bis tief in die Nacht ist. Habe ich vor einem Monat immer das Buch dem Bildschirm vorgezogen, so hat sich das schlagartig geändert.

Faible für die Vergangenheit

Dass mich das Vergangene wie magisch anzieht, war mir schon klar, seit ich denken kann. Wie oft wandle ich durch Städte und stelle mir vor, wie man hier etwa vor 50, 100, 200 Jahren gelebt hat. Meine Zeit in Paris war ein Paradebeispiel dafür. Und jetzt? Jetzt hat mich eine Familie - die Crawleys- in ihren Bann gezogen. Sir Robert, Lady Cora (geilster Blick und beste Verarsche übrigens in Uptown Downstairs von unserer Sex-and-the-City-Lady Kim Cattrall! - siehe Video unten, allerdings nur witzig, wenn man die Serie kennt!) und ihre Töchter Lady Mary, Lady Edith und Lady Sybil. Doch damit noch lange nicht genug - auch die Dienstmädchen, die Footmen, der Butler, hach, ich habe sie alle in mein Herz geschlossen und lebe mit. Mir graut davor, dass ich jetzt schon die dritte Staffel erreicht habe, was bedeutet, dass es danach noch lange dauert, bis Staffel Nummer Vier vom Stapel läuft.



Nicht langweilig - keinesfalls

Nein, ich will dich hier und jetzt mit langatmigen Erzählungen der Vorkommnisse in Downton Abbey nerven, das schaust du dir am besten selber an. Ich will nur so viel sagen: Für eine Reihe von Kostümfilmen in einer anfangs sehr steifen Zeit (mittlerweile bin ich ja schon im Jahr 1920 angekommen, man darf sich also auf die goldenen Zwanziger freuen!) kann Downton Abbey echt was!  Wie könnte auch was daneben gehen mit Maggie Smith (in einer ihrer besten Rollen, wie ich finde!)? Schon lange habe ich nicht mehr mit einer Serie so mitgelebt. Drum geb' ich hiermit meinen Stempel drauf und warte bereits etwas ungeduldig, bis endlich auch jemand anderes die Christmas Episode gesehen hat, damit ich mit ihm/ihr darüber reden kann. *schluchz*

Du willst mehr sehen?

Downton Abbey - Staffel eins
Downton Abbey - Staffel zwei
Downton Abbey - Series 3

Hier die Promo für Staffel Eins:



Gute, wirklich gute Parodie :)


Auch nicht zu verachten!

Montag, 24. September 2012

Cottage Kuscheln




Entgegen manchen Medienberichten haben Vera und ich zwar das Ufer des Camel River überquert, allerdings NUR dieses ;)! Trotzdem ist es endlich soweit: Kuschelalarm an der kornischen Nordküste. Schon gestern brodelten sie sich zusammen, die dunklen Wolken. Der Heilige Piran wollte es so: „Mädels, ihr geht nicht nach Österreich nachhause, bevor ihr kein echt kornisches Regenwetter bekommen habt“, so sprach er und schon färbte sich das Himmelszelt von blau auf grau.

Regenzeug muss mit

Da wir alten Englandhasen auf alle Wetterlagen und vor allem auf Regen gefasst sind und sowohl Kuschelpullis als auch Regenschirme durch die Ryanair-Kontrolle gekarrt haben, stellt dieses scheinbare Dilemma keine großartige Herausforderung für uns dar. Ganz im Gegenteil: Endlich sind die Strände menschenleer und die Zeit richtig, den ganzen Tag im Pub zu sitzen. Endlich kann man sich im Cottage einrollen und eines der Bücher lesen, die die Eigentümer netterweise ins Regal gestellt haben.



Teesackerlverschleiß

Es ist soweit, den Teekocher auf Dauerbetrieb zu stellen und sich durch alle Teesorten, die der Spar (!) um die Ecke so anbietet, durchzukosten. Dabei hört man den Regen ans Fenster klopfen und freut sich, dass man selbst vom Kopfi bis zur kleinen Zehe warm gehalten wird – von 300 Jahre alten Steinmauern und 2 Tage alten Socken, die die kornische Marke Seasalt netterweise aus alten Plastikflaschen zu Kuschelmaschinen umgebaut hat. Gut, dass wir Sonntag schreiben und der einzige „Termin“ ein Frühstücksbesuch in Rick Stein’s Café mitten in Padstow ist. Glücklicherweise fallen wir von unserem Quartier im Lantern Haus genau einmal um und sitzen schon dort zwischen überdimensional großen, pinken Polstern und essen Huevos Rancheros oder einem Full English Breakfast gekrönt von Origin Kaffee.

Mehr von unseren Cornwall-Geschichten erscheinen im alternativen Cornwall Reiseführer Eat Surf Live. Unterstützt uns auf Startnext und macht so die Finanzierung möglich :)

Sonntag, 16. September 2012

Cornwall - we're back!





Eine neue Erfahrung: In Stansted ein Auto checken und gleich schnurstracks hinunter in die gute kornische Stube. Die Sensation. Von der fünfspurigen Autobahn, Verteilerkreisen (dass es der Sau graust) und Staus (die von den Engländern ganz „posh“ queues genannt werden) tasteten wir uns vor zu gerade einmal kleinwagenbreiten Gässchen, eingerahmt von Büschen. Und Büsche sind in Cornwall keine Büsche in dem Sinne.


Mit Grünzeug getarnt

Sie sind mit Grünzeug getarnte Steinmauern – nur soviel dazu! Besonderes Highlight und Reminder, dass wir uns wieder in kornischen Gefilden befinden war ein Weg, der bei "high tide" nicht zu befahren geht. In diesem Falle war zwar definitiv noch nicht Flut, allerdings hatte sich schon ein kleiner Fluss gebildet, der die zwei Seen (oder das Meer??) auf beiden Seiten der Straße miteinander verband. Na super – und das nach fünf Stunden Autofahrt in der tintenschwarzen Nacht. Andere Nationen hätten hier Hochwasser angemeldet, Kornen sehen das eher als Normalzustand.

Bruce klärt uns über den Unterschied zwischen Kingsand und Cawsand auf.

Die letzte Herausforderung

Die erste Station unserer Recherchereise für den Reiseführer Eat Surf Live war Kingsand ups Cawsand, oder doch Kingsand? Das war uns nicht ganz klar. Ein Ort (die Grenze der zwei Orte befindet sich in einem Haus!), der praktisch eines ist, allerdings in ständiger Konkurrenz miteinander lebt. Dies muss übrigens besonders spannend für die Leute in dem "Grenzhaus" sein! „Wir haben eine interessante Geschichte hinter unserem Namen – Kingsand beheimatete die Steuereintreiber, darum der Name. Die aus Cawsand haben sich auch irgendwelche für die Touristen erfunden Geschichten zurecht gelegt, warum sie so heißen“, sagt Bruce, der –logischerweise – in Kingsand geboren wurde. Kein Wunder, dass wir uns auf den falschen Carpark stellten. Denn selbstverständlich hat Kings/Cawsand zwei und wir parkten großspurig im „feindlichen“ Territorium. Irgendwie schafften wir es dann doch, die Grenzen zu überwinden, uns und unser Gepäck nach Kingsand zu schleppen und dort von Dylan und Sarah vom Westcroft Guesthouse mit Tee empfangen zu werden.


Da wussten wir dann definitiv: Wir waren angekommen, der zweite Teil unseres Rechercheabenteuers konnte beginnen.

Wer uns beim Druck von Eat Surf Live unterstützen möchte, kann auf Startnext schon vorab ein Buch/T-Shirt/oder andere Gimmicks kaufen.

Freitag, 24. August 2012

Illustri-Illustro-Illustrationen

So, wir alle wissen, dass ich gerne zeichne. Bleistift, Buntstifte, Radiergummi, Acrylfarben, alles Dinge, deren bloße Anwesenheit mich glücklich macht. Sie haben so viel Potential und sehen noch dazu auch so schön aus! Wie das so ist, in unserer modernen Welt, habe ich irgendwann damit aufgehört, regelmäßig zu den Stiften zu greifen. Sicher habe ich einige an Moleskines mit meinen Interview-Notizen vollgekritzelt, allerdings hat die Zeit gefehlt, mehr zu machen. Die Motivation war hinten angestellt und mein Zeichenwille lag gemeinsam mit ein paar Staubmäusen im hintersten, dunkelsten Winkel meines Gehirns.

Tja - bis ich auf das Grafiktablett gekommen bin. Seitdem fülle ich sämtliche Freizeit mit dem Anfertigen von Illustrationen. Manche sind komplett sinnfei, andere für mein Projekt EAT SURF LIVE und wieder andere für die wandelnde Nähmaschine ;) Ida. Ich bin noch dabei, alle Tücken und Kniffe im Photoshop zu meistern, also noch nicht Profi, dafür aber freudiger Amateur. Handlettering macht wirklich Spaß :)










Mittwoch, 22. August 2012

Meine liebste Kameraausrüstung

Da mich ständig Unmengen an Leuten fragen, was ich denn für eine Kameraausrüstung habe, mit welchen Objektiven ich abends zu Bett gehe und mit welchen Blitzen ich am Morgen erwache, habe ich mir gedacht, ich stelle an dieser Stelle einmal eine Liste zusammen, was sich gerade in meinem Lowepro Fastpack so abspielt.

OK, die Realität sieht so aus,  dass mich kein Schwein nach meiner Kameraausrüstung fragt, in Wahrheit wollte ich nur so cool sein, wie die anderen Blogs und gönnerhaft mit Kameraausrüstung + Tipps dazu vor mich hinschmeißen. Und irgendwie kam ich auch unter Zugzwang, wieder einmal uz posten. Nach der Veröffentlichung von meinem Texter-Portfolio, das wirklich verdammt viel Arbeit war, ist beinahe nichts mehr von mir im Web erschienen und man hätte mich ja schon fast für schreibfaul halten können. Tja, und solche Gerüchte enstehen schneller als man denkt... und denen wollte ich entgegenwirken. So schaut's nämlich aus ;).

Eine Aufnahme mit der 450D in Kombination mit dem 18-135mm Objektiv.

Die Kamera

Lange Jahre (3 an der Zahl) habe ich auf die EOS 450D geschworden - möchtest du dich damit ausstatten, kannst du das Gerät nur mehr gebraucht kaufen. Eine gute Alternative wäre die Canon EOS 600D, die noch wahnsinnig mehr kann, aber von der Preisklasse und der Haptik in etwa an die 450D rankommt. Ich muss sagen, ich habe selten etwas so schwer weggegeben. Man sagt ja: Never change a running system. Und unser System ist gut gelaufen - nur, irgendwann wird es Zeit, weiterzumachen und bei mir war das letzten Dezember soweit, als ich mir die Canon EOS 7D nachhause liefern ließ. Am Anfang schien sie mir etwas groß + behebig, aber man gewöhnt sich dann recht schnell an die neuen Umstände und schließt die Kamera vor allem wegen diesem Gefühl, was "Richtiges" in der Hand zu haben, ins Herz. Außerdem lassen sich auch die Ergebnisse sehen.

Die Objektive 

Ein Gehäuse ist nur so gut, wie die Objektive, die man draufsteckt - diese Aussage bewahrheitet sich für mich immer mehr. Und ich muss sagen, ich bin froh, auf diese Auswahl an Objektiven zurückgreifen zu können. Natürlich hätte ich gerne viel mehr Mitglieder in meiner kleinen Objektivfamilie, aber zu meinen Wunschträumen und - vorstellungen dann mehr gegen Ende dieses Posts. Meine erste Errungenschaft war das Canon EF-S 18-135mm , damals eben noch eine perfekte Ergänzung fürs Kit-Objektiv auf der 450D. Ich hatte auch wirklich Freude daran, bis es, circa zwei Jahre nach dem Kauf, mitten in einem Termin kaputt wurde. Ich konnte zwar noch damit fotografieren, hatte aber anscheinend etwas überdreht und somit ein kleines Plastikteil (das Ding ist echt ein bisschen ein Klumpert in der Verarbeitung) im Inneren gelöst. Ich konnte das Objektiv somit auf zwei Arten verwenden, einerseits als Fotografiergerät, andererseits als Rhythmus-Ei.

Aufnahme mit dem 50mm Objektiv.


Bald nach dem Canon EF-S 18-135mm (da war es noch lange nicht kaputt) bekam ich Lust auf die Festbrennweite und bestellte mir ein Canon EF 50mm, wieder nicht die beste Wahl was Verarbeitung anbelangt, allerdings ist es federleicht und so schön klein, dass es sich zum perfekten Reisebegleiter eignet. Außerdem schießt es tolle Porträt- und Nahaufnahmen. Ich würde es mir sofort wiederkaufen, vor allem, weil der Preis absolut vertretbar ist.

Meine nächste Faszination galt dem Fisheye. Dieses Gimmick musste mir einfach ins Haus. Ich entschied mich - vor allem wegen dem "Spaßfaktor", den dieses Ding mit sich bringt - für das Walimex Pro Fish-Eye Objektiv .

Das Fisheye bringt Spaß - auch auf der Hamburger Reeperbahn.


Das Fisheye, zwei Fische und der Seattle Fish-Market.

Dies ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da man sämtliche Einstellungen am Objektiv selbst vornehmen muss, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran und die Aufnahmen machen - nicht nur am Seattle Fish Market, oder auf der Reeperbahn - echt Freude.

Porträts gehen mir auf Reisen mit dem 70-200er leicht von der Hand.

Wo wir auch schon beim letzten Objektiv angekommen wären, das ich mir in Kombination mit meiner 450D gekauft habe. Das Canon EF 70-200mm 1:4L  wurde angeschafft und bereitete mir vor allem im Spiel mit der Tiefenschärfe als auch bei Porträtaufnahmen während dem Reisen (man muss einfach nicht so nah ran) viel Spaß! Es ist zwar an sich ein rieseeeeengroßes Objektiv, allerdings gar nicht sooo schwer. Ich hab mich zwar für die günstigere Variante ohne Bildstabilisator entschieden, doch hat mich das bis heute noch nicht wirklich gestört.

Gut - Nun weißt du ja, dass sich mein erstes gekauftes Objektiv vertschüßte - und da eine größere Reise in die Südstaaten geplant war, musste ich mich beeilen, um Ersatz zu finden. Und irgendwann konnte ich dann nicht mehr anders. Da ich im Hinterstübchen schon plane, mir eines Tages auch eine Vollformatkamera zuzulegen, präferiert die Canon EOS 5D Mark II oder noch besser, die Canon EOS 5D Mark III , wollte ich schon mal ein Objektiv kaufen, das dann in weiterer Folge auch perfekt mit dieser harmoniert. Es wurde dieses: Canon EF 24-70mm 1:2.8L , zwar gebraucht, aber immerhin. Eine neue Alternative wäre dieses Gerät: Canon EF 24-70mm f/2.8L II . Und ich muss sagen: Seit diesem Kauf hat sich mein fotografisches Leben auf jeden Fall verändert. Die Bildqualität, die Oberarmmuskeln - einfach alles ;)

Aufnahme mit meinem Schatz: dem 24-70mm.

Zusätzliche Ausrüstung

Was für mich ganz wichtig ist, ist ein g'scheiter Rucksack. In meinem Fall der Lowepro Fastpack . Da passt nämlich sowohl Kameragerätschaft als Apple MacBook Pro auch rein. Tja, und ansonsten schraub ich auf jedes meiner Objektive einen UV Filter drauf, um sie ein wenig vor Kratzern und dergleichen zu schützen. Weiters zähle ich vor allem bei Presseterminen auf meinen Canon Speedlite 430EX II , der mich auch aus der schwindligsten Lichtsituation rettet.

Die Zukunft

Da das Leben nie stillsteht - vor allem das fotografische nicht. Mache ich mir natürlich schon Gedanken über meine weiteren Anschaffungen. Wann dies sein wird, kann ich an dieser Stelle noch nicht sagen. Hier aber mal ein paar Zuckerln zum Gustieren:


Dienstag, 29. Mai 2012

Im Apple Store mit meinem Baby

So. Ich sitze jetzt geschlagene 1.5 Stunden hier im nigelnagelneuen Apple Store am Jungfernstieg. Zumindest für mich ist er neu. Naja, jetzt ja nicht mehr. Wenn ich um mich sehe sind hier lauter Menschen, die sich um ein wichtiges Mitglied ihrer Familie sorgen machen: Um ihr iPhone. Wie sie es hegen und pflegen und halten und es immer wieder ansehen. Ja, wie ein Baby. Ein krankes Baby. Sie warten auf den Arzt, der hier statt in weiß in azurblau auftritt. Und statt einem Herz hat er einen Apfel auf (und in?) der Brust.

Fehler 1611


Ja, das ist die Diagnose meines iPhones. Was kann ich dagegen tun? Hierher kommen, ins Krankenhaus mit Glasverbau. Hier wird es behandelt, aber wenn man keinen Termin gemacht hat, dann muss man warten. Tja, was soll ich sagen, ich bin froh, dass ich mein Buch Hunger Games (im Kindle Format) mit habe. Während dem Warten fließen die Prozente ja richtig nach oben. Der Mann, der vor mir in der Schlange gewartet hat, hat seine großformatige Zeitung, mit der er sich auch Abends zudecken könnte, schon fertig gelesen. Er hat bereits ein Magazin in der Hand.

Fehler 21


Meine neue Diagnose hier im Apple Store. Ich werde nicht schlau aus diesen Nummern. Und warum ist es ein unbekannter Fehler, wenn er doch durch seine Nummer eh schon bekannt ist? Ich verstehe vieles nicht, aber ich verstehe auch nicht, wie schnell es gehen konnte, von der Ära des Haustelefons bis zum Betrachten des iPhones als Baby oder Familienmitglied. Jetzt können wir nicht mehr ohne. Komplette Gesellschaftsänderung in lächerlichen zehn Jahren. Hardcore ist das. Und doch bin ich mittendrin. Bei den Wartenden, die hier mit ihrem Baby sitzen und auf seine Behandlung warten. Arg. Oder "krass", wie man hier in Hamburg sagen würde.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Meine Hamburg Top 10

Hamburg - die Stadt an der Elbe. Die Aussicht auf den Fluss ist zwar nicht immer dieselbe, allerdings sind es die Lokale, die ich besuche. Nach mitterweile fast einem weiteren Monat unter norddeutschen "Moin Moin"-Sagern bin ich zum überraschenden Schluss gekommen: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und somit auch ich. Die Stadt kann noch so groß und ich noch so abenteuerlustig sein, es sind doch die gleichen Lokale, Bars, Cafés, in die ich immer wieder meine sommergesprosste Nase reinstecke. Da ich dir diese Platzerln nicht vorenthalten will, biete ich dir heute eine Hamburg Tour á la Katzerina. Die sich allerdings ausschließlich aufs Wesentliche beschränkt: Ess- und Trinkbares.

Die von Katzerina (c'est moi!) selektierten Top-Spots in der Hansestadt von unten nach oben, damit die Spannung auch steigt, wenn sie soll.

10. Paste e Piú


Man glaubt es nicht, ein Italiener in Hamburg. Kennengelernt habe ich diesen stoischen Gesellen namens Aldo ja schon bei meinem allerersten Hamburg-Auftritt im Jahr 2008 und jetzt war ich wirklich glücklich, dass es dieses Kleinod an italienischem Genuss noch immer gibt. Kommt man hierher, trifft man immer auf die gleichen Stammgäste (no na - sonst würden sie ja nicht so heißen!) und kann sich direkt an der Budel aussuchen, welche gefüllten Teigtäschchen man den haben möchte. Steinpilze? Lachs? Oder doch "nur" frische Pasta? Gerne kann man auch Wünsche zur Sauce äußern, allerdings rate ich dir: Verlass dich auf den Mann, er weiß, was er tut!



9. Due Baristi


Ein Italiener kommt selten allein. Drum setze ich auch gleich Due Baristi auf die Liste meiner Lieblingsspots in Hamburg. Hier muss ich gestehen, war ich erst einmal. Es ist schließlich im ruhigen Wohnviertel Eimsbüttel, das von seinen Bewohnern heiß geliebt wird. Mein erster Auftritt war mit einem unerwarteten Kampf durch das Osterstraßenfest verbunden. Zahlreiche Marktstände und vor sich hin sträunende Familien machten meinen Gang zum Frühstück (solltest du mich kennen, weißt du bestimmt, dass mich vor dem Frühstück die Wörter "maulig" und "ungeduldig" am besten beschreiben) etwas schwierig. Doch das Osterstraßenfest ist nicht das ganze Jahr und drum rate ich den Frühstückern und Kaffeefreunden unter euch: Schaut doch dort mal vorbei. Guter Kaffee, bis zum letzten Schluck fotogen, wird begleitet durch buttrige Croissants und gaumenschmeichelnde Panini.

8. Chilli Club


Hafencity, abends, gähnende Leere. Wo soll man jetzt noch hingehen, wo man doch gerade erst ein paar Fotos von den Speichern gemacht hat? Die Lösung ist der Chilli Club, den ich einmal mehr durch Zufall gefunden habe. Am Rande der Magellan-Terrassen mit Blick auf die sich im Entstehen befindende Elbphilharmonie bestellst du am besten die asiatischen Tapas. Unter diese mischt du mit gutem Gewissen so viele Dim Sum, wie du nur kriegen kannst und lässt dich kurz darauf in das Reich der Geschmacksexplosionen entführen.



7. Fischereihafenrestaurant



Neben Katzerina der Großen war hier übrigens schon einmal Lady Di zu Gast. (LADY DI!!!!!). Nachdem du diesen Schock überwunden hast. (Sie war daaaaaa!) Kannst du dich auf deinen Platz setzen, vorausgesetzt natürlich, du hast vor zwei Wochen reserviert. Ins Fischereihafenrestaurant gehst du nicht, weil du günstig essen willst, bitte vergiss das nicht. Du gehst dorthin um deinen schönsten Tag im Leben zu feiern oder um die Million zu veressen, die du gerade eben im Lotto gewonnen hast. OK- so schlimm ist es jetzt auch nicht. Schlimm auch nicht, sondern sogar gut, sehr gut, ausgezeichnet. Wäre sonst Lady Di hergegangen - eher nicht, oder?

6. Hatari


Kommen wir wieder auf den Boden der Pfälzer Tatsachen zurück. Mitten in der Schanze tut sich hier ein kleines Stück Bodenständigkeit auf. Erdig - Köstlich - Pfälzisch. (Gibt es dieses Wort überhaupt?) Ich esse am liebsten die Burger mit einer Kombination an sechs verschiedenen Saucen. Aber auch die Flammkuchen sind ein Hammer. Doch bedenke: ich bin nicht die Erste, die von Hatari schwärmt, also schau, dass du um die richtige Zeit am richtigen Ort bist, sonst ist alles voll und du musst warten.

5. Gretchens Villa


Marktstraße und Karolinenviertel, das sind Prenzlauer Berg und Kreuzberg in einem, nur eben kleiner. (Das darf jetzt kein Hamburger lesen!) Individuelle Geschäfte und eine handvoll toller Gastro-Sachen kannst du hier erkunden. Wie auch diese Café, in das ich endlich mal hineingefallen bin. Meine Kuchenwahl: Käse-Schoko, auch gekostet: Himbeer-Streusel, Fazit: Nicht von dieser Welt. Einrichtungsmäßig hat Gretchen auch einiges an Süßem zusammengetragen.

4. Jimmy Elsass


Wer will gute Flammkuchen seh'n? Der muss zu Jimmy Elsass geh'n. Und wem das Sehen nicht reicht, der bestellt sich am besten auch gleich einen. Empfehlenswert sind alle. Drum auch der vierte Platz.



3. Lühmann's Teestube


Die absolut herausragendste Kombination aus Hamburger Eleganz und kornischem Flair: Lühmann's Teestube. Hier gibt's die wohl größte Auswahl an (fruchtigen) Kuchen in ganz Hamburg. Die 20 minütige Fahrt mit der S-Bahn Wedel (Oh ja - die heißt wirklich so! Ach, wie ich Hamburger Straßen/Orts/Platznamen liebe!) zahlt sich immer aus, denn hier kommst du in ein kleines Paradies mit großer Wirkung. Jedes einzelne Detail stimmt und hast du Glück mit dem Wetter kannst du sogar draußen sitzen und auf mein "Landhaus" blicken. Wie das aussieht, wirst du dann sehen, wenn du dort bist ;)

Ich bei Frau Larsson. 

2. Frau Larsson



Was willst du mehr vom Leben als Kaffee, Kuchen und Köttbullar? Und all das bekommst du bei Frau Larsson. Die schaut halt auf dich. Eine waschechte Schwedin sorgt dafür, dass du dich auch in Winterhude nach blau mit gelbem Kreuz fühlen kannst ;)! Allerliebst!

Mein Schwesterherz trinkt Milchkaffee im Knuth.

1. Knuth


The one and only - Knuth. Das erste Café, das ich jemals in Hamburg betreten habe, ist und bleibt einfach mein absoluter Liebling. Frühstück, Mittagessen, Snacks und Russischer Zupfkuchen, das turnt die österreichische Provinzschnecke an. Und lässt sie -gleich wie einen Boomerang- immer wieder vorbeikommen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Der Teufelsberg

Eigentlich, ja eigentlich, hättest du dir in diesem Blog anhören müssen, dass ich zu tiefst enttäuscht von Hamburg bin. Wie das kam? Dazu nur ganz kurz: Ich gehe unauffällig wie ich bin und unvoreingenommen zu einer Türsteherlesung in eines meiner Lieblingskiezlokale, das Molotow. (JA! ES IST EIN ANAGRAM!) Und was sehen meine müden Augen? Das Gebäude, der ganze Esso-Komplex, er wird abgerissen. So geht ein Stück Hamburger Geschichte dahin. Nehmen wir mal an, ich wäre jetzt nicht da gewesen und komme erst in zwei Jahren wieder und dann auf einmal so mir nichts, dir nichts ist der ganze Kiez über den Haufen geworfen. Kein Stein mehr auf dem anderen. Kein Molotow, kein Hörsaal, kein Herz von St. Pauli. Ich mein - dürfen die das?

Eigentlicher Blogeintrag, der zum Titel dazugehört

Ich war dieses Wochenende in der Hauptstadt. Berlin! Da ich dort zum ersten Mal mit Kamera unterwegs war, konnte ich mein Glück nicht fassen. Meine sehr aufmerksame Gastgeberin führte mich zu allerlei B-Sehenswürdigkeiten, die für mich allerdings superdruper waren. Zuallererst war da wieder dieser gigantomanische Bahnhof, bei dem mir jedes mal der Sennerlin wegbleibt und dann dieses überaus familiär-famose Wedding, oder "Little Gleisdorf" wie ich es zu nennen pflege. Doch dann, ja dann, mein lieber Leser, dann kam er: Der Teufelsberg. Aus aufgeschüttetem Schutt vom 2. Weltkrieg entstand hier ein Freizeitareal. Zu Zeiten des Kalten Krieges allerdings noch nicht als solches genutzt, stülpten die Amerikaner der einen Erhebung eine Beobachtungsstation wieder und diese kann der geübte Berlin-Urlauber erreichen, in dem er (oder sie... wir wollen ja keine Namen nennen) durch ein paar Zäunchen steigt.

Belohnung folgt sofort

Nachdem man sich am Stacheldraht ein Loch in die Legging gezogen hat und der Zaun sich ein paar Kopfhaare als Andenken an die Durchquerung behalten hat, kommt man an und sieht dieses Ungetüm, das ich gerne als "Paradies für Photografen" bezeichne.

Und warum?

Darum: