Mittwoch, 18. August 2010

Achtung: Akute Nostalgiegefahr!



Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht, aber wenn ich etwas sehe, das wahrscheinlich schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten (von Jahrhunderten will ich an dieser Stelle gleich gar nicht anfangen) gleich ist, dann packt sie mich. Sie kommt vom Nagel des kleinen Zeh und durchzieht mich bald bis zur letzten Sommersprosse: Die Nostalgie. Als hätte man einen Krug mit schwerem Blei gefüllt, so fühle ich mich dann. Aber nicht irgendwie ungut, sondern einfach nur abwesend, voller Gedanken und mit Erinnerungen, die ich mir in meiner Phantasie spinne, die aber niemals wahr gewesen sind.

Ertappt

Zuletzt habe ich mich dabei am Tibidabo ertappt. Natürlich hab' ich mich schon bei der Auffahrt mit der tramvía blu dabei ertappt, ständig an die Lektüre eines meiner absoluten Lieblingsbücher zu denken. (Der Schatten des Windes - Wenn du noch keine Urlaubslektüre hast, solltest du dich dazu entschließen, dieses Buch zu kaufen, denn es lässt dich so schnell nicht wieder los-das verspreche ich dir!) Tja, dann dieser Ausblick und das historische funicular. Historisch-das ist sowieso so ein Wort, das die Zellen schon vor Nostalgie beben lässt, oder nicht?

Vergangene Momente

Tja. Und dann bist du oben in diesem Wunderland an Emotionen. Farben, Formen, veraltete Jahrmarktsmusik, der Duft von dem süßesten Klumpert ever, Kindergelächter und du fühlst dich wie in einer zeitlosen Seifenblase (es gab dort sogar Seifenblasen!) und ehe du dich versiehst wirst du von modernen payasos einfach so mit einer Wasserpistole angespritzt und befindest dich zum Glück wieder in der Realität. Die Schwere entweicht deinem Körper und die Nostalgie ist auch plötzlich wieder weg...

Dienstag, 17. August 2010

Rhythmus bei dem man mit muss




"In Barcelona hat Gott den Menschen eine andere Uhr gegeben," das würde ich sagen, wüsste ich es nicht besser. Denn aus meiner -unheimlich großen und überaus wichtigen- Erfahrungskiste kann ich (in alter Helge Schneider Manier) kombiniiiieren, dass das in ganz Spanien so ist. Gerüchten habe ich entnommen, dass auch die Bewohner des lateinamerikanischen Kontinentes irgendwie falsch informiert worden sind, was "normale" Zeiten zum Aufstehen, schlafen Gehen, Geschäft Aufmachen, oder einfach nur Pünktlichkeit, in manchen Fällen auch Schnelligkeit ist. ("Ich brauche hier nicht abkassieren, obwohl ich die einzige Verkäuferin bin, lieber begrüße ich bedeutungsvoll und innig meine beste Freundin, die gerade zufällig vorbeigekommen ist, tratsche noch ein bisschen und widme ich erst dann wieder -etwas mies gelaunt- meiner eigentlichen Tätigkeit.")

Ein japanischer Alptraum

Eine quirlige Japanerin hat mir einst gesagt: Wenn sie in einen spanischen Supermarkt geht und es ans Kassieren geht, ist das für sie die größte nervliche Belastungsprobe. Dank ihr hab' ich darauf geachtet und wahrlich: Noch nie habe ich jemanden gesehen, der so langsam Erdbeeren geschnitten, ein Crepe gemacht oder einen Mojito zubereitet hat. Wir haben ja Zeit ... hetzen lassen wir uns sowieso nicht. Aber soll ich dir was sagen: Ich bin dort auf Urlaub. Und soll ich dir noch was sagen: Ich habe die Zeit zu warten! Ist das nicht schön?

Da gehen die Uhren anders

Außerdem ist da die Sache mit der Straße. Bei uns gibt's ja die Regel: Solange das Licht brennt (danke Sonne!) sind alle unter 10 und über 60 unterwegs (die dazwischen natürlich auch), danach allerdings nur mehr die dazwischen. In Spanien gilt diese Regelung nicht. Da ist immer was los, von früh bis spät. Ob alt oder jung spielt keine Rolle. Sagte ich früh? Ich meine natürlich halb 11 Uhr Vormittags, davor kräht kein Hahn (jung oder alt ist da blunzn) nach dir. Dafür geht's rund bis in die frühen Morgenstunden. Ob am nächsten Tag Arbeitstag ist, spielt nur in seltenen Fällen eine Rolle.

Mir bleibt da nur eines zu sagen: Qué viva Espana!

Freitag, 6. August 2010

Aus meinem kleinen Fensterlein...




Zimmer mit Ausblick! Das haben wir eigentlich alle...nur auf einmal interessiert sich einer dafür. Herr Suubmarine (Name von der Redakteurin nicht geändert) aus der schönen Schwytz hat es sich auf seinem schönen Blog zur Aufgabe gemacht, allerlei verschiedene Ansichten aus dem eigenem Heim auf den Bildschirm zu bannen um die Welt damit den Atem anhalten zu lassen. Wer kann da mitmachen? Jeder, denn besonders muss die Aussicht nicht sein, weil irgendwie ist ja jede ganz für sich speziell. (Selbst, wenn man direkt auf eine andere Mauer blickt...!)

Was kann man gewinnen?

Absolut gar nichts! Tut mir leid, wir Blogger sind arme Schlucker und können uns deswegen keine wirklichen Gewinne leisten. Ruhm und Ehre bekommt ihr natürlich frei Haus zugestellt. Mehr darfst du dir von uns nicht erwarten. Also jetzt noch mal offiziell und in Großbuchstaben, live aus dem Zirbenland in die Welt: KNIPSE aus deinem Fenster raus und schicke dein Werk dem Herrn Suubmarine, denn er kann dein Foto gut gebrauchen. Dann schickst du das Foto ganz easy an diese Adresse. Danach schaut ihr regelmäßig auf seine Seite. Und ist euer Foto online, dann freue dich und singe, denn dann bist du berühmt und teil eines super kontemporären Kunstwerkes.

Mittwoch, 4. August 2010

Ein frühes Würmchen



Foto: Blue Eyes Pete Williamson

Wenn der Hahn kräht und die Bauerstochter melken geht, ja dann, dann mein Lieber (meine Liebe), dann ist es Zeit, den Handywecker in eine weitere Snooze-Runde zu schicken. Kennst du das Gefühl, wenn du deine Äuglein aufmachst (nach einer dreiviertelt durchzechten Nacht oder einfach nur einem akuten Fall von Insomnia) und du hast das Gefühl, dir hätte jemand mit einem (sehr gut funktionierenden) Föhn in die Augäpfel geblasen, bis dort kein Tropfen Augenflüssigkeit mehr verweilen konnte?

Wee small hours

Das sind die frühen Morgenstunden. Im Sommer erträglich, weil uns ja die Sonne schon die Ehre gibt, im Winter schwer aushaltbar, da finster wie ein Tintenfass. Und ansonsten ist immer ein sicheres Zeichen: Wenn der Herr Leopold seinen weißen Pelz noch nicht erhebt, dann sollte auch die Menschheit sich dazu entschließen, im bettwarmen Betterl zu bleiben und den nächsten Traum einzuschalten.

Inception

Wo wir schon beim Thema wären: Wer hat ihn schon gesehen? Den neuen, brillanten Meisterstreifen von Nolan mit dem fabelhaften DiCaprio, der nach jedem Film wieder ein bisserl von seinem Jack Dawson Image verliert? Verwirrend ist er in meinen Gehirnwindungen ja weniger, eher verblüfft mich das Ende. Es sterbe die freie Interpretation! Damit werde ich einfach nicht fertig. Psychisch, wenn du verstehst was ich meine. Bin natürlich auf deine Erläuterungen, Inception betreffend, gespannt, wie ein Regenschirm.

Dienstag, 3. August 2010

Am anderen Ufer...


Fotos by Joga

Fotografen gibt es ja wie Sand am Meer. Ich bin selber so eine Fotografin in spe, die gerade am Strand angespült wurde. Allerdings ist meine Fotoausrüstung noch weit weg von Perfektion, mein Wissen über Weitwinkel und Iso noch verbesserungswürdig. Aber ich habe mir sagen lassen, dass das alles gar nicht so wichtig ist. Man kann die beste Ausrüstung auf der ganzen Welt haben und trotzdem nur Fotos machen, wie Nachbars Lumpi. Wenn man das berühmt berüchtigte "Auge" nicht hat, von dem jeder die ganze Zeit spricht.

Shooting

Tja, für die ganz Aufmerksamen unter euch: Ihr habt sicher schon bemerkt, dass da auf einmal neue Bilderlein aufgetaucht sind. Die sind nicht zufällig entstanden, sondern in Kooperation mit einem Freund, der sich vor geraumer Zeit dazu entschlossen hat, seine Schlüsselbeine zu schonen, und Berge großteils gegen Objektive, Blitze und Stative umzutauschen. (Und wenn ich sage "großteils" dann bedeutet das, dass er seine Knochen noch immer gerne aufs Spiel setzt...FREAK! haha!)

Zum Anguxn

Und du kannst dir diese Ergebnisse jetzt hier ganz einfach anschauen. Natürlich gib ich dir nicht die volle Power, sondern nur ein paar, ganz spezifische Grand-Cru Bilder. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja in Zukunft mehr...viel mehr... und dann reiße ich die Weltherrschaft an mich. NARF!

Nebenbei sei bemerkt, dass ich ja am anderen Ufer beheimatet bin...und zwar auf dem, wo man die Macht hat über das Licht und die Einstellung und Frau der Schärfe ist. Kurz: Ich mag es zu fotografieren. Ich mag es nicht, fotografiert zu werden. Aber nach diesem Shooting könnte ich mich langsam daran gewöhnen ;)