Montag, 24. September 2012

Cottage Kuscheln




Entgegen manchen Medienberichten haben Vera und ich zwar das Ufer des Camel River überquert, allerdings NUR dieses ;)! Trotzdem ist es endlich soweit: Kuschelalarm an der kornischen Nordküste. Schon gestern brodelten sie sich zusammen, die dunklen Wolken. Der Heilige Piran wollte es so: „Mädels, ihr geht nicht nach Österreich nachhause, bevor ihr kein echt kornisches Regenwetter bekommen habt“, so sprach er und schon färbte sich das Himmelszelt von blau auf grau.

Regenzeug muss mit

Da wir alten Englandhasen auf alle Wetterlagen und vor allem auf Regen gefasst sind und sowohl Kuschelpullis als auch Regenschirme durch die Ryanair-Kontrolle gekarrt haben, stellt dieses scheinbare Dilemma keine großartige Herausforderung für uns dar. Ganz im Gegenteil: Endlich sind die Strände menschenleer und die Zeit richtig, den ganzen Tag im Pub zu sitzen. Endlich kann man sich im Cottage einrollen und eines der Bücher lesen, die die Eigentümer netterweise ins Regal gestellt haben.



Teesackerlverschleiß

Es ist soweit, den Teekocher auf Dauerbetrieb zu stellen und sich durch alle Teesorten, die der Spar (!) um die Ecke so anbietet, durchzukosten. Dabei hört man den Regen ans Fenster klopfen und freut sich, dass man selbst vom Kopfi bis zur kleinen Zehe warm gehalten wird – von 300 Jahre alten Steinmauern und 2 Tage alten Socken, die die kornische Marke Seasalt netterweise aus alten Plastikflaschen zu Kuschelmaschinen umgebaut hat. Gut, dass wir Sonntag schreiben und der einzige „Termin“ ein Frühstücksbesuch in Rick Stein’s Café mitten in Padstow ist. Glücklicherweise fallen wir von unserem Quartier im Lantern Haus genau einmal um und sitzen schon dort zwischen überdimensional großen, pinken Polstern und essen Huevos Rancheros oder einem Full English Breakfast gekrönt von Origin Kaffee.

Mehr von unseren Cornwall-Geschichten erscheinen im alternativen Cornwall Reiseführer Eat Surf Live. Unterstützt uns auf Startnext und macht so die Finanzierung möglich :)

Sonntag, 16. September 2012

Cornwall - we're back!





Eine neue Erfahrung: In Stansted ein Auto checken und gleich schnurstracks hinunter in die gute kornische Stube. Die Sensation. Von der fünfspurigen Autobahn, Verteilerkreisen (dass es der Sau graust) und Staus (die von den Engländern ganz „posh“ queues genannt werden) tasteten wir uns vor zu gerade einmal kleinwagenbreiten Gässchen, eingerahmt von Büschen. Und Büsche sind in Cornwall keine Büsche in dem Sinne.


Mit Grünzeug getarnt

Sie sind mit Grünzeug getarnte Steinmauern – nur soviel dazu! Besonderes Highlight und Reminder, dass wir uns wieder in kornischen Gefilden befinden war ein Weg, der bei "high tide" nicht zu befahren geht. In diesem Falle war zwar definitiv noch nicht Flut, allerdings hatte sich schon ein kleiner Fluss gebildet, der die zwei Seen (oder das Meer??) auf beiden Seiten der Straße miteinander verband. Na super – und das nach fünf Stunden Autofahrt in der tintenschwarzen Nacht. Andere Nationen hätten hier Hochwasser angemeldet, Kornen sehen das eher als Normalzustand.

Bruce klärt uns über den Unterschied zwischen Kingsand und Cawsand auf.

Die letzte Herausforderung

Die erste Station unserer Recherchereise für den Reiseführer Eat Surf Live war Kingsand ups Cawsand, oder doch Kingsand? Das war uns nicht ganz klar. Ein Ort (die Grenze der zwei Orte befindet sich in einem Haus!), der praktisch eines ist, allerdings in ständiger Konkurrenz miteinander lebt. Dies muss übrigens besonders spannend für die Leute in dem "Grenzhaus" sein! „Wir haben eine interessante Geschichte hinter unserem Namen – Kingsand beheimatete die Steuereintreiber, darum der Name. Die aus Cawsand haben sich auch irgendwelche für die Touristen erfunden Geschichten zurecht gelegt, warum sie so heißen“, sagt Bruce, der –logischerweise – in Kingsand geboren wurde. Kein Wunder, dass wir uns auf den falschen Carpark stellten. Denn selbstverständlich hat Kings/Cawsand zwei und wir parkten großspurig im „feindlichen“ Territorium. Irgendwie schafften wir es dann doch, die Grenzen zu überwinden, uns und unser Gepäck nach Kingsand zu schleppen und dort von Dylan und Sarah vom Westcroft Guesthouse mit Tee empfangen zu werden.


Da wussten wir dann definitiv: Wir waren angekommen, der zweite Teil unseres Rechercheabenteuers konnte beginnen.

Wer uns beim Druck von Eat Surf Live unterstützen möchte, kann auf Startnext schon vorab ein Buch/T-Shirt/oder andere Gimmicks kaufen.