Donnerstag, 17. Februar 2011

Notizen aus der großen Stadt





Wichtig, das sind wir hier alle irgendwie in einer Form. Hie und da gezielt einen prominenten Bekannten ins Gespräch streuen und dadurch ein bisserl Einfluss einspritzen. Große Pläne im Wasserkopf. Alles ist schön, fein und doch irgendwie Grinzing. Das Haar voller Pomade und den Arm gönnerhaft über die roten Pölster des Kaffeehauses gelehnt. Wo bleibt da die Spontaneität? 


Eine Portion Herrlichkeit, bitte


Hauptsache, wir hören uns alle selbst gerne reden, bevor wir wieder ins Büro mit sündhaft hohen Räumen zurückkehren, im Ersten natürlich. Wir feiern uns selbst mit unserer alteingesessenen Kreativität, k. u. k. fast. Auch wenn es unser Metier damals noch nicht gab, wir zehren von dieser großen Portion Herrlichkeit. A bisserl Gugelhupf, a bisserl Mozart und ganz viel habsburgerisches Kinn. Uns gehört die Welt, oder zumindest Österreich. Die Medien haben wir fest im Griff, wer was zu sagen hat, kommt hierher, wer nicht kommt, predigt dort, wo der Pfeffer wächst. 


Weit und breit kein Tellerrand


Tellerrand ist uns keiner bekannt, oder ist der nicht irgendwo bei Baden? Dort kommen wir  selten hin. Unser Universum ist klein, dafür aber äußerst fein. Unser Denken groß und schwerwiegend. Wir sind der Kopf und tragen in unseren ledernen Taschen praktisch das ganze Land. Ohne uns würde nichts mehr gehen, alles stehen. Denn wir sind Mittelpunkt, Epizentrum, Mittelpunkt des Spinnennetzes. Das ist unser Style.

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